

Vereinsaktivitäten
Bericht Südkurier 30.12.2024
Theatertradition
Neben dem Gesang pflegt unser Verein eine langjährige Theatertradition. Jedes zweite Jahr findet im Bürgersaal das beliebte MGV-Weihnachtstheater statt, bei dem viele Akteure aus der Gemeinde mitspielen, die keine Vereinsmitglieder sind. Unser Ensemble versteht es immer wieder, das Publikum zu begeistern. Der Erlös von diesen Aufführungen trägt maßgeblich zur Finanzierung unseres Vereins bei.
Ein Dankeschön an unsere Theatergruppe für dieses große Engagement.


Theaterchronik
Vorhang auf fürs MGV-Theater (von Ilse Weber)
Es herrscht Hochspannung hinter dem geschlossenen Vorhang!
Bei einem rumort der Magen, der andere muss laufend auf die Toilette, der nächste schlürft irgendeinen Tee gegen die Heiserkeit, ein letzter Blick ob jeder geschminkt und frisiert ist. Eine Frage in die Runde, hat jeder seine Requisiten parat, ein prüfender Blick auf die Bühne ob nichts vergessen wurde und eine letzte Kontrolle, ob jeder auch das richtige Kostüm angezogen hat. Der Souffleur steht in den Startlöchern und alle sind der Meinung, warum tun wir uns das eigentlich an. Wir könnten doch unter den Zuschauern sitzen und vor allen Dingen ruhige Weihnachten genießen.
Es klingelt 3mal und der Vorhang geht auf. Ein letztes Stoßgebet zum Himmel und raus auf die Bühne. Wenn dann die ersten Lacher vom Publikum zu hören sind und sogar noch ein Zwischenapplaus, dann sind Brigitte, Sabine und ich froh, dass man bei der Auslese des Stückes wieder ein gutes „Händchen“ hatte. Die erste Hürde ist also geschafft.
Laien-Theater-Aufführungen waren in Immenstaad Tradition, und zwar im Wechsel mit den örtlichen Vereinen. Ich kann mich noch gut erinnern, dass man in die Häuser ging und Eintrittskarten verkaufte für den „Chrischtbomm“ – so nannte man den Theaterabend. Die Kinder durften die Hauptprobe besuchen und sie bekamen dann noch ein Hefekränzchen mit „Gutselen“.
Natürlich wollte jedes Kind ins Theater gehen und die Eltern konnten diesen Wunsch nicht abschlagen.
Die Theaterabende im Adler-Saal waren damals noch sehr lang, denn es wurde zuerst ein Drama dargebracht wie z.B. der „Vogtsbauernhof“ und wenn dann alle ihre Taschentücher voll geweint hatten, kam zum Abschluss noch ein Lustspiel. Zwischendurch wurden Lieder oder Musikstücke vorgetragen, je nach dem Verein, der in diesem Jahr dran war. Beim letzten MGV-Theater im Adler-Saal
(ca. 1967) mit dem Titel „Weihnachten in der Fremde“ konnte man wahrhaftig in den ersten Zuschauer-Reihen Schluchzen hören und selbst der Souffleur (E.Dreher) saß tränenüberströmt in seinem Kasten.
Mit dem Bau der Linzgau-Halle schlief dann die Theater-Tradition ein. Der Adler-Saal konnte nicht mehr genutzt werden und für die Sporthalle konnte man sich nicht erwärmen. Zudem hatte die Gemeinde Verträge mit Tournee-Theater abgeschlossen,- wo dann Profis ihr Können zeigten.
Der MGV beschränkte sich dann im Wechsel mit dem Musikverein auf ein Weihnachtskonzert, bis dann 2 Sängerfrauen aktiv wurden. Man kann also sagen „Frauenpower“. Brigitte Kohler war der Meinung, man könnte wieder den Versuch wagen ein Theater im Rahmen des Konzerts aufzuführen und sie bearbeitete mich dann solange, bis ich auch ihrer Meinung war. Bruno Lindner, der damalige Vorstand, war von der Idee sehr angetan, da er auch gern Theater spielte, und somit wurde 1982 wieder mit der Tradition begonnen. Natürlich kam kein Drama mehr auf die Bühne, sondern ein Lustspiel „Uffregung beim Kirchenbeck“ und die Taschentücher wurden für die Lachtränen verwendet.
Seither wird alle 2 Jahre ein Lustspiel aufgeführt und die Zuschauerzahlen wuchsen an, so dass man zwischenzeitlich schon bei 4 Aufführungen plus Hauptprobe angelangt ist.
Die Spieler sind untereinander ein sehr gutes Team. Jeder hilft dem andern, macht Vorschläge, wie man dies oder das besser darstellen kann – denn man sieht sich selbst ja nicht. Es wird zwar viel geprobt aber auch viel gelacht und natürlich auswendig gelernt bis zum geht nicht mehr und das 4 Monate lang, denn der Regisseur ist streng.
Es gibt natürlich auch einige Anekdötchen woran man sich noch gerne erinnert.
Zum Beispiel die so genannten „Hänger“ bei der Aufführung. Der Souffleur weiß dann gar nicht mehr was die alles her reden, der ist dann nur noch am blättern, damit er irgendein Stichwort raufschicken kann, das passt und das auch gehört wird, denn vor lauter Schreck wissen die Spieler auch nicht mehr wer dran ist. Bei einem Stück hat eine Spielerin gleich 4 Seiten ausgelassen und Peter Bosch – ihr Partner – konnte bei der letzten Aufführung mit Stolz vermelden, dass er diesmal alles sagen durfte.
Mit einem Stück ging man auch mal im Sommer auf Tournee in die Bodensee-Schule nach Friedrichshafen. Das Publikum bestand aus mehr Kritikern als Zuschauer und die Herren unserer Gruppe labten sich während des Wartens zum Auftritt mit Bier und Wein und dementsprechend gab es dann auch einige Gedächtnislücken. Dem Souffleur standen die Haare zu Berge. Er war irgendwo in den Kulissen versteckt, da kein Platz war für einen Kasten, von einem Blickkontakt ganz zu schweigen. Somit blieb er ungehört und auf der Bühne war „Freischwimmen“ angesagt. Aber die „alten Spieler“ amüsieren sich heute noch über dieses Chaos.
Dann stellt sich auch immer wieder die Frage wo bekommt man die notwendigen Requisiten her? Erich und ich waren einmal auf der Suche nach einem alten Bett. Hier kam uns dann der Sperrmüll gerade gelegen und man hat – welch ein Glück, ein Vorder- und Rückenteil einer alten Bettstatt gefunden. Diese wurde dann von Ernst Pohl so gewendet, dass eine Person gut unter das Bett passte, was bei diesem Stück eben erforderlich war.
Auch Unfälle lassen sich nicht vermeiden. Harald Bensch ist einmal während der Probe über einen Koffer gestolpert und mit voller Wucht mit seinem Kopf gegen den Bühnenrand geprallt, so dass wir ihn ins Krankenhaus bringen mussten.
Uwe Krohne dagegen ist beim Wegbringen eines Theater-Christbaumes über eine Mauer gestolpert und hat sich das Gesicht aufgeschlagen und die Brille zerdeppert. Während Gabi Uhlenbruch es vorgezogen hat, die Kellertreppe hinunter zu fallen und einige Blessuren davontrug. Aber Gott sei Dank, bis jetzt konnte jeder noch an Weihnachten auftreten. Erkältungen, Grippe usw. werden dann nach der Theatersaison auskuriert.
Nach der anstrengenden Zeit der Theaterproben und Aufführungen sind alle
wieder der Meinung „es war schön – wir hatten Spaß“ und man freut sich auf das vom Verein finanzierte „Theaterfest“ und vor allen Dingen auch auf eine Ruhepause mit normalem Weihnachten.
Und im Sommer des nachfolgenden Jahres stehe ich wieder auf der Matte und frage:
„Machsch wieder mit – i hoffs doch!
Weinfest
Weinfest und Sängerlaube
In unserem Jubiläumsjahr 2013 wird es das 37. Immenstaader Weinfest geben, wie immer am letzten Wochenende im August. Die ersten Weinfeste im Dorf fanden in den 70er und zu Beginn der 80er Jahre in der Bachstrasse statt, aber seit nunmehr 30 Jahren trifft man sich zu diesem inzwischen traditionellen Ereignis, bei dem auch viele Touristen zugegen sind, auf dem Rathausplatz.
Hier bauen viele Immenstaader Vereine ihre Stände auf und bieten den Gästen neben musikalischer Unterhaltung Speisen und Weine aus der Bodenseeregion an. Unser Männergesangverein ist jedes Jahr mit seiner Sängerlaube dabei, nicht um dort zu singen, sondern um über das ganze Wochende hinweg im Schichtbetrieb ein breites Sortiment von Weinen zu verkaufen. Diese Weine stammen aus den Weinbergen vom Reblandhof in Kippenhausen, der von der Familie unseres Sängerkollegen Klaus Siebenhaller bewirtschaftet wird. Die Erlöse aus dieser Aktion tun unserer Vereinskasse sehr gut.
Die Sängerlaube ist natürlich mehr als nur ein Verkaufsstand. Sie ist jedes Jahr ein beliebter Treffpunkt für alle Angehörigen und Freunde der Sänger und des Vereins. Man kommt einfach hin, setzt sich an den Tisch, trinkt ein Viertele oder zwei und bleibt solange bis man wieder geht.
Hoher Besuch in unserer Sängerlaube

Das Bild wurde auf dem 36. Weinfest in 2012 aufgenommen.
Es zeigt von links nach rechts: Willi Stoll, Klaus Kohler, Dr. Hubert Hofmann, die Bodenseeweinprinzessin Magdalena Malin, Bürgermeister Jürgen Beisswenger, Pedro Wiggenhauser, die badische Weinprinzessin Daniela Sättele, Klaus Siebenhaller, Herbert Loser, Martin Gomeringer und Jakob Kiefer